20 September 2021

Mein aktueller Job: Provenienzforschung in der Bibliothek des Botanischen Gartens

Für zusätzliche Recherche-Aufträge bleibt vorerst keine Zeit

Mehrere Jahre hatte ich freiberuflich in der Erbenermittlung gearbeitet, dann verlagerte sich mein Schwerpunkt ins 18. Jahrhundert. Doch kürzlich bin ich zur Provenienzforschung nach NS-Raubgut in deutschen Bibliotheken zurückgekehrt. Dieses Mal unter der Lupe: Die Bibliothek des Botanischen Gartens in Berlin-Dahlem. Ca. 12.000 Bände sollen dort in einem aktuellen Projekt untersucht werden. Es besteht erhöhter Verdacht, dass sich unter diesen Büchern und Zeitschriften NS-Raub- und Beutegut befindet. Das Projekt läuft seit April. Einige Funde haben schon gezeigt, dass der Verdacht sehr berechtigt war.

Das Projekt wird gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste. Auf dessen Website gibt es auch eine Projektbeschreibung.

Dokumentiert werden Funde aus dem Projekt in der Datenbank Looted Cultural Assets.


Ich freue mich über meine neuen Aufgaben in der Bibliothek des Botanischen Gartens. Sie nehmen mich aber zeitlich sehr in Anspruch. Das heißt: Aktuell kann ich leider keine zusätzlichen Aufträge für Recherchen zu Familiengeschichten etc. übernehmen und bitte um Ihr/Euer Verständnis. Natürlich bleibe ich trotzdem erreichbar und kann bei Bedarf Tipps für die eigenständige Recherche geben oder Kolleginnen empfehlen. 


28 September 2017

Gestohlene Hebraica

Ausstellung über NS-Raubgut im Bestand der Universitätsbibliothek Potsdam

Noch einen Monat lang ist die Ausstellung im Foyer der Bereichsbibliothek Golm zu sehen. Im Wintersemester soll es ein Masterseminar zum Thema geben und nächstes Jahr wird ein Buch über das Forschungsprojekt erscheinen, zu dem ich auch ein Kapitel beisteuern darf.


Seit 2014 werden mehr als 5.000 Bücher aus dem Judaica-Bestand der Universitätsbibliothek Potsdam untersucht, die im Verdacht stehen, NS-Raubgut oder Beutegut zu sein. Die Ausstellung gibt anhand ausgewählter Bücher einen kursorischen Einblick in die Vielschichtigkeit des Forschungsprojekts. 
Während der vergangenen Monate konnte ich das Projekt durch Recherchen nach Erben der früheren Bucheigentümer unterstützen. In der Ausstellung sind auch Bücher zu sehen, zu denen wir inzwischen Erben kontaktieren konnten. Nach erfolgreicher Restitution werden einige Bücher der Bibliothek eventuell nur noch digital zur Verfügung stehen. Die Ausstellung bietet daher eine besondere Gelegenheit, einige sehr prächtige Judaica Bände zu betrachten, die sich in den letzten Jahren im Magazin versteckten. 

Die Ausstellung ist im Innenfoyer der Bereichsbibliothek Golm zu sehen. 
Laufzeit der Ausstellung: 23.06.2017 bis 28.10.2017

Mehr Infos auf der Website der Universität